Trauma ist nicht gleich Trauma

 

Es gibt verschiedene Trauma-Arten. Eines ist das High-Impact-Trauma. Ein schlimmes und plötzliches Erlebnis versetzt den Betroffenen von einen Moment auf den anderen in den Zustand äussersten Schreckens und Entsetzens.
Die zweite Trauma-Form ist serieller Natur. Hier werden - wie etwa im Falle eines Kindes, das in einem emotional missbrauchenden Familiensystem aufwachsen muss - immer wieder Mikro-traumata erlebt. Die einzelnen Erlebnisse an sich sind "nicht so schlimm" und unter Umständen auch nicht so offensichtlich. Aber über die Zeit zusammengenommen, ergibt sich ein mindestens ebenso schweres Trauma wie beim High-Impact. Oft wissen die Betroffenen selbst nicht, dass sie ein Trauma erlebt haben.

Was ist ein Trauma?
Unser Hirn kann nichts, das es erlebt hat, wieder rauswerfen. Es muss das Erlebte mit bereits Vorhandenem vernetzen können.
Ein Trauma ist nichts anderes als ein Ereignis oder mehrere Ereignisse, die es dem Hirn verunmöglichen, sie sinnvoll zu vernetzen. Die belastenden Erlebnisse bleiben in einer Hirnstruktur des limbischen Systems namens Hippocampus unverarbeitet hängen.

Versuchte Selbstheilung
Unser Organismus ist ein unermüdlicher Selbstheilungstäter. Er versucht ständig, sich selbst auf körperlicher und emotionaler Ebene zu optimieren. Besagtes limbisches System ist unser Säugetierhirn, das seit Jahrmillionen via Vererbung und Evolution Erfahrungen sammelt und diese als Programme weitervererbt. Diese sind massgeblich an der Steuerung unseres Verhaltens beteiligt, ohne, dass wir dieses bewusst wahrnehmen können.

Siehe auch online Trauma-Gruppen

Siehe auch 2tägige Intensivtherapie


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Bei der Steuerung unseres Verhaltens greift unser inneres Säugetier zu einer alten Finte: Durch den für das Trauma typischen ständigen Aussenfokus passiert es Traumatisierten immer wieder, dass sie das Erlebte wiederholen "müssen". Immer wieder gerät dieser nun scheinbar "zufällig" in Situationen, die die emotionale Verletzung des Ur-Traumas kopieren. Das muss nicht sein!

Auslösung des Traumas
Mit reinem darüber Reden löst sich ein Trauma in den seltensten Fällen, denn der Hippocampus ist eine Hirnregion, die Sprache nicht versteht.
Mittels Sinnesorganen und Körper erreichen wir diese Region jedoch sehr gut und direkt. Erfahrungsgemäss bieten sich hier vor allem das Sehen, die Augen und das Gesichtsfeld an.

Condensed Trauma Release CTR
Dies von Delia Schreiber entwickelte Methode für sehr sanfte Trauma-Therapie eignet sich sogar für die online Gruppen-Trauma-Therapie (siehe dort).

Die 4 tragenden Säulen des CTR sind:

- die radikale Selbstzuwendung
- Selbststabilisierungstechniken
- Wiedererlernen der positiven mentalen
   Fokussierung
- sanfte körperorientierte Trauma-Arbeit
- stärken des Vertrauens in die eigene
   Wahrnehmung

Im CTR arbeiten wir konsequent an deiner eigenen Selbstwirksamkeit, Selbststabilisierung und Selbstbehauptung. Ziel ist, dass du zu deinem eigenen, unabhängigen Trauma-Therapeuten wirst und auch in Trigger-Situationen selbständig und souverän reagieren kannst. DU bist der Experte/die Expertin für dein Erleben - niemand sonst!

Eye Movement Integration EMI
EMI ist eine Trauma-Intervention, die in kurzer Zeit Ergebnisse schafft, da mittels langsamer Augenbewegungen das Trauma dem Hirn nochmals in einzelnen "Stückchen" angeboten wird. So zerkleinert, schafft es das Hirn, dies zu vernetzen und zu integrieren. Eine sorgfältige Aufklärung, wie genau EMI abläuft im Vorfeld der Behandlung, ist dabei sehr wichtig für den Traumatisierten.


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